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Arbeitsgemeinschaft für Bildung Mannheim

Gesellschaft: Bilkay Öney, Integrationsministerin in Baden-Württemberg, besucht den "Neue-Inländer-Stammtisch"

Presseecho

Aufruf zu mehr Akzeptanz
Von unserer Mitarbeiterin Bettina Henkelmann
Bilkay Öney spricht beim "Neue-Inländer-Stammtisch" über Perspektiven des Zusammenlebens.

Sie kam, sprach und siegte: Bilkay Öney, seit kurzem baden-württembergische Integrationsministerin, war zu Gast beim Mannheimer "Neue-Inländer-Stammtisch" auf dem Museumsschiff. Auf dem gut gefüllten Achterdeck des historischen Schaufelraddampfers stand Öney Interessierten und SPD-Genossen, darunter der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, Bundestagsabgeordneter Stefan Rebmann sowie Vertreter des Mannheimer Gemeinde- und Migrationsbeirates, Rede und Antwort.

Zugleich gab die Ministerin Einblicke in die Ziele, Aufgaben und Gestaltungsmöglichkeiten des Integrationsministeriums.

Mannheimer in Landesregierung
Als Bilkay Öney hinter das Mikrofon trat, hatte sie gleich eine Überraschung parat: Petar Drakul, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Mannheim und stellvertretender Kreisvorsitzender der SPD, wird künftig das neu gegründete Referat "Arbeit, Wirtschaft und Bildung" im Integrationsministerium leiten. Damit verstärkt ein weiterer Mannheimer die Arbeit der Landesregierung in Stuttgart. Sobald auf Bundesebene das "Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen" verabschiedet ist, soll der 38-jährige Drakul als erstes ein entsprechendes Landesanerkennungsgesetz auf den Weg bringen.

Denn das ist eines der wichtigsten Anliegen der neuen Ministerin: Die Anerkennung von ausländischen Bildungsabschlüssen. "Angesichts des immer größer werdenden Fachkräftemangels ist das ein bisher entgangener Volksgewinn", betonte Öney unter dem Beifall der Zuhörer. Mit Applaus wurde die Ministerin an diesem Abend immer wieder bedacht. Sei es für das Vorhaben der grün-roten Landesregierung, die verbindliche Grundschulempfehlung zu kippen oder die von Öney veranlasste Abschaffung des als "Gesinnungstest" dienenden Leitfadens für Zuwanderer und das Vorhaben, eine Landesstelle für Antidiskriminierung einzurichten.

Offene Diskussion ohne Tabu
Positiv aufgenommen wurde auch die Absicht der Ministerin, eine Bundesratsinitiative zur Abschaffung der Optionspflicht für eine Staatsangehörigkeit der in Deutschland geborenen Menschen mit einem Migrationshintergrund anzustoßen. "Es ist ein politisches Muss, dass Menschen, die hier aufgewachsen sind und leben, nicht ihre Identität abgeben müssen", so Öney. Viel Lob hatte sie für das interreligiöse Miteinander in der Quadratestadt übrig. Das sei andernorts nicht so.

Oftmals gebe es ein verstecktes Unbehagen gegenüber dem Islam. Vehement forderte Öney deshalb, offen und ehrlich ohne Tabu zu diskutieren und auch die Bedürfnisse der Mehrheitsgesellschaft zu berücksichtigen. Denn: "Wir alle wollen ein friedliches, sicheres Leben und es gerecht bestreiten, alles andere wollen wir nicht", bekräftigte sie. Mit den besten Wünschen des Stammtischs wurde die Ministerin nach einer mehr als zweistündigen Veranstaltung aus Mannheim verabschiedet.
Seit 2007 gibt es den "Neue-Inländer-Stammtisch", der mehrmals im Jahr tagt. Petar Drakul: "Wir wollen in ungezwungener Atmosphäre mit Interessierten und allen, die sich mit dem Thema Integration befassen, über aktuelle Themen diskutieren."

Mannheimer Morgen
15. August 2011

 

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